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Seit 2007 steht im Demenzgarten unserer Einrichtung eine Bushaltestelle. Eine Bushaltestelle in einem Pflegeheim, an der gar kein Bus hält – das verwundert und belustigt vielleicht, hat aber einen ernsten Hintergrund.

Viele unserer Bewohner leiden mehr oder weniger an Demenz. Typische Symptome dieser Krankheit sind der Verlust des Kurzzeitgedächtnisses sowie stetige Unruhe.

Demenzkranke leben in der eigenen Vergangenheit und wollen an Orte ihrer Erinnerung. Sie wollen zur Arbeit fahren oder die Schwester besuchen. Da hilft es nicht, zu erklären, dass das unmöglich ist. Im Gegenteil: Dies würde die innere Unruhe, die viele dazu bewegt „wegzulaufen“, noch verstärken.

Bushaltestelle

So machen sich nun Bewohner, die gerne eine Reise antreten möchten, auf den Weg zur Haltestelle – vielleicht mit Butterbrot und Banane. Dort trifft man vielleicht noch andere Bewohner. So findet man jemand, mit dem man ein Schwätzchen halten kann – beim Warten auf den Bus redet man über Familie, Jugend und was man kochen wird…

Gespräche sind sehr wichtig, denn viele Demenzkranke vereinsamen – und ins Gespräch vertieft, gerät der Wille zur Busfahrt vielleicht auch schnell wieder in Vergessenheit. Der Demenzkranke kommt wieder zur Ruhe.

Mit dem Angebot einer Bushaltestelle haben wir ein weiteres Hilfsmittel gefunden, die Unruhe von Demenzkranken zu mindern und die Kommunikation zu fördern. Dass der Bus letztendlich nicht kommt, ist kein Problem, da das Kurzzeitgedächtnis bei diesem Krankheitsbild
beeinträchtigt ist.

Irgendwann steht der Bewohner auf und geht – zum Essen, auf das Zimmer oder um etwas anderes zu erledigen.

Und der Bus? Der kommt morgen…